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Die in diesem Buch vorgestellte Arbeit ist eine Einladung, ein dringendes architektonisches und politisches Gedankenexperiment durchzuführen: die heutigen Kämpfe für Gerechtigkeit und Gleichheit nicht nur aus der historischen Perspektive der Revolution, sondern auch aus der eines anhaltenden Kampfes für die Dekolonisierung neu zu überdenken; Folglich gilt es, das Problem der politischen Subjektivität nicht aus der Sicht einer westlichen Vorstellung eines liberalen Bürgers zu überdenken, sondern aus der Sicht eines vertriebenen und extraterritorialen Flüchtlings. Sie werden hier keine Beschreibungen von Volksaufständen, bewaffnetem Widerstand oder politischen Verhandlungen finden, obwohl diese natürlich einen integralen und notwendigen Bestandteil jeder radikalen politischen Transformation darstellen. Stattdessen präsentieren die Autoren eine Reihe provokativer Projekte, die versuchen, sich „den Morgen nach der Revolution“ vorzustellen.
Das am Rande der Wüste in der Stadt Beit Sahour in Palästina ansässige Architekturkollektiv Decolonizing Architecture Art Residency (DAAR) kombiniert seit 2007 Diskurs, räumliche Intervention, kollektives Lernen, öffentliche Treffen und rechtliche Herausforderungen, um eine Arena für Spekulationen zu eröffnen über das scheinbar Unmögliche: die tatsächliche Transformation der physischen Herrschaftsstrukturen Israels. Gegenüber einer Architekturgeschichte der Dekolonisierung, die darauf abzielte, koloniale Architektur für denselben Zweck wiederzuverwenden, für den sie ursprünglich gebaut wurde, sieht DAAR Möglichkeiten in einer Reihe spielerischer Vorschläge zur Subversion, Wiederverwendung, Profanierung und Wiederverwertung dieser Herrschafts- und Rechtsstrukturen Infrastrukturen, die sie unterstützen.
DAARs Projekte sollten als eine Reihe architektonischer Fabeln verstanden werden, die an verschiedenen Orten angesiedelt sind: einer verlassenen Militärbasis in der Nähe von Beit Sahour, dem Flüchtlingslager Dheisheh in Bethlehem, den Überresten von drei Häusern am Strand von Jaffa, dem unvollendeten Gebäude des palästinensischen Parlaments, dem historischen Das Dorf Battir, das während der Nakba zerstörte Dorf Miska und die Kolonie Jabel Tawil (P'sagot) im Westjordanland mit ihren roten Dächern neben Ramallah-El Bireh.
Herausgegeben von Sternberg Press
Gebundene Ausgabe
206 Seiten
140 x 210 mm
ISBN 9783943365795