Debatten über die Rückgabe von Kulturgütern dauern seit vielen Jahrzehnten an, haben jedoch in jüngster Zeit mit der Intensivierung der Prüfung europäischer Museumssammlungen, die in der Kolonialzeit erworben wurden, eine neue Dringlichkeit erlangt. Alexander Hermans faszinierendes und leicht zugängliches Buch bietet einen aktuellen Überblick über die Restitutionsdebatte mit Bezug zu einer Vielzahl aktueller Kontroversen.
Dies ist ein Buch über die Rückgabe von Kulturschätzen: Warum sie gefordert wird, wie sie ausgehandelt wird und wohin sie führen könnte. Die ungleichen Beziehungen der Vergangenheit haben dazu geführt, dass einige der größten Schätze der Welt heute an Orten liegen, die weit von dem Ort entfernt sind, an dem sie ursprünglich geschaffen und genutzt wurden. Heute sind wir Zeuge der leidenschaftlichen Versuche, das Unrecht der Vergangenheit wiedergutzumachen: Die aus Asien, Afrika, dem Nahen Osten, Amerika und dem Pazifik geplünderten Gegenstände sind ins Rampenlicht gerückt, und einige meinen, die Dimensionen der Geschichte seien es auch bedürfen einer erheblichen Neuausrichtung.
Diese Debatte zwingt uns dazu, uns mit einer oft düsteren Geschichte und der schwierigen Anwendung unserer heutigen Vorstellungen von Gerechtigkeit auf Beispiele aus der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sollten wir zulassen, dass geplünderte Artefakte dort ruhen, wo sie liegen – oft aufgrund der Ungleichgewichte der Geschichte dort? In diesem Buch wird die Frage gestellt, ob wir in ein neues „Restitutionsparadigma“ eintreten, das noch viele Jahre lang unauslöschliche Auswirkungen auf den Kultursektor – und den Rest der Welt – haben könnte. Es bietet eine unverzichtbare Lektüre für alle, die in der Kunst- und Museumswelt und darüber hinaus arbeiten.