Ein einstöckiges Land, Chris Bierl

Im Jahr 1957 kam es in der Atomanlage „Mayak“ nahe der Stadt Kyschtym im russischen Ural zu einer Explosion. Obwohl bereits im darauffolgenden Jahr vereinzelte Berichte über einen Atomunfall in Russland in der westlichen Presse auftauchten, weigerte sich die Sowjetregierung, das Ereignis zur Kenntnis zu nehmen. Spätere Berichte würden zeigen, dass in Kyshtym zwei Fünftel so viel Radioaktivität freigesetzt wurde wie später in Tschernobyl, wobei die Wolke nach Nordosten wanderte.

Trotz der Bemühungen, den Unfall zu verheimlichen, führten erhöhte Aktivitäten rund um das Werk und die Ansammlung von Strahlenkranken in den nahegelegenen Krankenhäusern zu Gesprächen und Misstrauen bei der Bevölkerung vor Ort. Schließlich wurden Tausende aus ihren Häusern evakuiert, ganze Dörfer zerstört und in der Nähe lebenden Bauern wurde – ohne Erklärung – befohlen, ihr Vieh zu schlachten, ihre Ernte zu vergraben und ihr Ackerland zu pflügen.

Veröffentlicht von The Velvet Cell
Auflage von 500
Weiche Abdeckung
232 Seiten
160 x 240 mm
ISBN 9781908889836