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Das SCUM-Manifest galt als eines der empörendsten, gewalttätigsten und offensichtlich verrücktesten Traktate, als es 1968 zum ersten Mal erschien. Valerie Solanas, die Frau, die Andy Warhol erschoss, veröffentlichte dieses Werk im Eigenverlag, kurz bevor ihr Amoklauf gegen den König der Pop Art sie zu einem… Bekanntheit erlangte sie und wurde in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Aber trotz all seiner Boshaftigkeit kann man es nicht als aus den Fugen geraten abtun. Tatsächlich verfügt das Werk über eine unbestreitbare Voraussicht, nicht nur als radikale feministische Analyse, die ihrer Zeit Lichtjahre voraus ist und künstliche Befruchtung, Geldautomaten und einen feministischen Aufstand gegen die Unterrepräsentation in den Künsten vorhersagt, sondern auch als beeindruckendes Zeugnis der Wut eines misshandelte und mittellose Frau.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt nicht auf dem nostalgischen Reiz des Werks, sondern auf Avital Ronells prägnanter Einleitung „Deviant Payback: The Aims of Valerie Solanas“. Hier ist eine Neubewertung von Solanas‘ berüchtigtem Text im Lichte ihres sozialen Milieus, Derridas „The Ends of Man“ (geschrieben im selben Jahr), Judith Butlers Excitable Speech, Nietzsches Ubermensch und berüchtigten feministischen Ikonen von Medusa, Medea und Antigone bis hin zu Lizzie Borden, Lorenna Bobbit und Aileen Wournos beleuchten den eindrucksvollen Überschwang von Solanas‘ dunklem Trakt.
Veröffentlicht von Verso
Weiche Abdeckung
96 Seiten
130 x 190 mm
ISBN 9781784784409