Diese Fotografien von Alessandro Cirillo sind Teil einer einzigen performativen Aktion, deren Akteur er selbst ist und deren Praxis er in gewisser Weise übernimmt. Nicht nur die Körper von Migranten werden zu Bildern, sondern seine plastischen Bilder dieser Körper werden wiederum zu einem einzigen Körper, der deren Materialität und Wirkungskraft annimmt. Wer diese Bilder betrachtet, tut dies mit den Augen des Autors und erfährt seine eigene Empathie. Identifiziert sich mit ihm, aber auch mit den dargestellten Menschen in ihrer dramatischen Lebenserfahrung und teilt einen Weg des Wissens. Es ist Mut zu wissen. Es gibt im Theater – wie auch in der Aufführung – eine Komponente der Identifikation, des „Machens“ eines Bildes, als ob das, was getan oder gesehen wird, zu einem materiellen Bild mit einem eigenen Korpus und einer eigenen Präsenz würde. Die Imagination ermöglicht es uns, uns ein Bild von uns selbst oder von etwas, das uns gehört, zu machen und es dann von außen zu betrachten, wie es in der Psychotherapie zur Traumabewältigung oder in der künstlerischen Praxis üblich ist.
Ein Exemplar reduziert aufgrund eines leichten Wasserschadens, der zu einem verzogenen Einband führte.
Herausgegeben von Seipersei Edizioni
Gebundene Ausgabe
80 Seiten
165 x 275 mm
ISBN 9791281174078
